Die Arbeit an der Nachhaltigkeit unseres Unternehmens beschäftigt uns seit dem Jahr 2012 intensiv. Einerseits ist diese Arbeit mit sehr viel Aufwand in den Details verbunden – andererseits treiben wir in diesem Kontext auch tiefgreifende strukturelle Änderungen voran.
Das wurde jetzt belohnt: Die Anton Debatin GmbH erreichte im Rahmen der Zertifizierung für eine nachhaltige Beschaffungsorganisation durch den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) als erstes Unternehmen Level 2. Damit festigen wir unsere Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit innerhalb der Branche – und rufen international agierende Konzerne auf den Plan: Sie würden gerne von unserem Wissen hinsichtlich der Implementierung der Maßnahmen partizipieren.
Beschaffung: Größter Nachhaltigkeits-Impact im Unternehmen
„In der Beschaffung sehen wir mit die größte Wirkmacht, ein Unternehmen nachhaltig zu führen“, erläutert DEBATIN Geschäftsführer Thomas Rose die Entscheidung für die erst 2019 initiierte Zertifizierung. „Als der Verband diese vorstellte, haben wir sofort mit der Gründung eines Projektteams reagiert und bald darauf eine nachhaltige Beschaffungsstrategie verabschiedet,“ so Thomas Rose. Er sieht darin den besten Weg, die Risiken unserer Beschaffungsorganisation zu minimieren, für unsere Kunden mehr Transparenz zu schaffen und gleichzeitig das kontinuierlich verfolgte Nachhaltigkeitskonzept zu optimieren. Immerhin verantwortet der DEBATIN-Einkauf ein jährliches Beschaffungsvolumen von 30 Millionen Euro. Nebenbei zahlt diese Maßnahme auf die Reputation unseres Unternehmens ein. Dies alles gelingt jedoch nur in einer partnerschaftlichen Abnehmer-Lieferanten-Beziehung.
Als erstes: die Selbstverpflichtung
Der Aufbau des für drei Jahre geltenden Zertifikats ist anspruchsvoll und lehnt sich an die High Level Structure der ISO-Zertifizierung an.
Um den 1. Level zu erreichen, haben wir uns nachgewiesenermaßen zur Einhaltung folgender Kriterien verpflichtet:
- Entwicklung einer nachhaltigen Beschaffungsstrategie (inkl. messbaren Zielen, aufgebaut auf den SDGs der UN)
- Benennung eines Nachhaltigkeitsverantwortlichen für den Einkauf
- Umsetzung und Fortführung der Beschaffungsstrategie in Form eines Nachhaltigkeitsprogramms für den Einkauf
- Integration von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in die operativen und strategischen Beschaffungsprozesse durch die Formulierung einer nachhaltigen Beschaffungsrichtlinie
- Kaskadierte Lieferantenanalyse: Schaffung von Transparenz in der Lieferkette von mindestens 3 wesentlichen Lieferanten pro Jahr
- Erstellung eines jährlichen Nachhaltigkeitsberichts der Beschaffung
- Beteiligung an einer jährlichen BME Erhebung zu definierten KPIs
- Erklärung der Geschäftsführung zur Einhaltung der Menschenrechte
- Erstellung eines Supplier Code of Conduct (bereits von allen First-Step Suppliern unterzeichnet)
Um Level 2 der Zertifizierung zu erreichen, müssen die in der Selbstverpflichtung aufgeführten Punkte mit Leben gefüllt werden. In den vergangenen Monaten haben wir deshalb an unseren eigenen Möglichkeiten gearbeitet und gleichzeitig unsere Lieferanten ins Boot geholt und auch extern einige Ziele erreicht.
Was wir intern geschafft haben:
- Unsere eingesetzten Kartonagen sind alle FSC® zertifiziert.
- Ab Januar 2021 bezieht die gesamte DERIBA Group grünen Strom aus 100% Wasserkraft und klimaneutrales Gas.
- Das Baumprojekt “Yes! We plant!” wird unterstützt.
- Doppelstock LKWs werden eingesetzt und das Projekt „grüne Logistik“ wurde gestartet.
- Die Einführung eines Katalogeinkaufs für die Beschaffung von C‑Teilen im Rahmen der Digitalisierungsstrategie.
- Es werden regelmäßig Selbst-Audits zum Thema Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit durchgeführt und Empfehlungen an die Fachabteilungen weitergegeben.
- Die Lieferantenbewertung wurde überarbeitet und um die Nachhaltigkeitsanforderungen erweitert.
Unsere ersten externen Erfolge:
- Unsere Lieferanten haben mehr als 4000 Bäume für das Projekt “Yes! We plant” in Togo gestiftet.
- 100% unserer Gesprächspartner haben den Supplier Code of Conduct unterzeichnet.
- Wir haben Optimierungspotenziale im Bereich der Materialverpackungen aufgedeckt und Zielvereinbarungen zu ressourcenschonenden Lösungen verabschiedet.
- Anlieferhäufigkeiten wurden mit dem Ziel, die CO2-Emissionen im Transport zu reduzieren, analysiert und Verbesserungsmaßnahmen besprochen.
- Mehrere Lieferanten sind sehr interessiert am Thema Klimaneutralität bzw. haben bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen
Nachhaltige Logistik für einen nachhaltigen Beschaffungsprozess
„Wir arbeiten mit viel Energie an dieser Zertifizierung“, erläutert Alina Reger, die die Nachhaltigkeitsstrategie im Einkauf verantwortet. Und: „Wir zeigen, dass wir freiwillig soziale und ökologische Belange über das gesetzliche Maß hinaus in unsere Unternehmenstätigkeit und in die Beziehungen zu den Stakeholdern integrieren“, so Reger.
Immerhin dauert der Prozess fünf Jahre. Viel Detailarbeit ist bereits geleistet. Wir haben gemeinsam mit unseren Lieferanten und Dienstleistern Anlieferhäufigkeiten optimiert, um dadurch CO2 Emissionen im Transport zu reduzieren. Gerade beginnen wir mit der Pilotphase des Katalogeinkaufs für C‑Teile und bringen damit die Digitalisierung unseres Beschaffungsprozesses voran und wir realisieren noch in diesem Jahr unser Lieferantenportal.
Wer mit am Nachhaltigkeits-Strang zieht, wird gewürdigt als “Sustainability Champion“
Damit die DEBATIN-Lieferanten motiviert in eine nachhaltige Zusammenarbeit mit uns gehen, geben wir im „Supplier Code of Conduct“ einerseits eine Richtschnur vor und leisten auch Überzeugungsarbeit – weil wir nicht Ansprüche stellen können, wenn wir nicht klar signalisieren, dass sie uns wichtig sind im Sinne einer intakten Umwelt für alle. Wir würdigen das Engagement unserer Lieferanten aus den Bereichen Handelswaren, Speditionen oder Rohstoffe aber auch öffentlich mit der Auszeichnung “Sustainability Champion“.
Honoriert wird Engagement in den Kategorien ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.