Auto­ma­tion, Qua­li­täts­ma­nage­ment, Digi­ta­li­sie­rung und Work­flow sind die Dau­er­bren­ner-The­men in Labo­ren und bei der Dia­gnos­tik. Ein Schat­ten­da­sein führt ein nicht min­der wich­ti­ges Thema, das den Punkt Sicher­heit betrifft: Trans­port von bio­lo­gi­schen Pro­ben!

„Welt­weit sind die sicher­heits­tech­ni­schen Grund­la­gen für den Trans­port bio­lo­gi­scher Mate­ria­lien extrem unüber­sicht­lich. Es fehlt außer­dem an zuver­läs­si­gen Über­wa­chungs­sys­te­men für die Pro­ben und inno­va­ti­ven Ver­pa­ckungs­mög­lich­kei­ten“. Zu die­sem Fazit kam Iris Haus­la­den, Pro­fes­so­rin an der Han­dels­hoch­schule Leip­zig, beim Inno­va­ti­ons­fo­rum der Messe med.Logistica in Leip­zig.

Trans­port bio­lo­gi­scher Pro­ben: Ein unüber­sicht­li­ches Thema!

Die Aus­sage der Pro­fes­so­rin datiert aus dem Jahr 2011. Doch sie hat immer noch Gül­tig­keit. Der Trans­port bio­lo­gi­scher Pro­ben IST ein unüber­sicht­li­ches Thema. Das ergab übri­gens auch die Kor­re­spon­denz zwi­schen dem Robert Koch Insti­tut (RKI) und Ste­fan Wiese. Der Gebiets­ver­kaufs­lei­ter der Anton Debatin GmbH steht in direk­tem Kon­takt mit der Behörde, wenn es um die Bedeu­tung ADR-kon­for­mer Ver­pa­ckun­gen geht – und damit um die Ein­hal­tung des Euro­päi­schen Über­ein­kom­mens zur inter­na­tio­na­len Beför­de­rung gefähr­li­cher Güter auf der Straße (ADR). Denn: Bio­lo­gi­sche Pro­ben, von denen ver­mut­lich eine Gefahr für Mensch und/oder Tier aus­geht, müs­sen sorg­sam ver­packt zum Labor trans­por­tiert wer­den. 

Das RKI will seine Emp­feh­lun­gen prä­zi­sie­ren nach Input von DEBATIN

„ADR-Kon­for­mi­tät ist ein unter­re­prä­sen­tier­ter Punkt im täg­li­chen Geschäft des Ver­sands bio­lo­gi­scher Pro­ben“, ist sich Ste­fan Wiese sicher. The­men wie Klas­si­fi­zie­rung von Pro­ben oder Haf­tung, falls jemand sich mit anste­cken­dem aus­lau­fen­dem Mate­rial infi­ziert, blei­ben laut Wiese häu­fig unbe­rück­sich­tigt – weil nie­mand sie im Bewusst­sein hat. 

So hat der DEBATIN-Spe­zia­list  das RKI auf fol­gen­den Sach­ver­halt hin­ge­wie­sen: „Kli­ni­sche Pro­ben von Ver­dachts­fäl­len zum Nach­weis von SARS-CoV‑2 sind als >Bio­lo­gi­scher Stoff, Kate­go­rie B< der UN-Nr. 3373 zuzu­ord­nen und nach Maß­gabe der Ver­pa­ckungs­an­wei­sung P650 zu ver­pa­cken. Der Ver­sand sollte wenn mög­lich gekühlt erfol­gen (s. Pro­ben­ent­nahme). Aller­dings hat diese For­mu­lie­rung dazu geführt, dass in Schu­lungs­un­ter­la­gen zur Ver­pa­ckungs­richt­li­nie P650 nur ein flüs­sig­keits­dicht ver­schraub­tes Plas­tik­röhr­chen, darin saug­fä­hi­ges Mate­rial, als Sekun­där­ver­pa­ckung genannt wurde. Dabei wer­den die seit lan­gem in der Pra­xis mil­lio­nen­fach und euro­pa­weit ein­ge­setz­ten flüs­sig­keits­dich­ten Pro­ben­beu­tel quasi unter­schla­gen.“ 

Ste­fan Wiese erklärte im Namen von DEBATIN: „Als füh­ren­der Her­stel­ler sol­cher ADR-kon­for­men Sekun­där­ver­pa­ckun­gen ist uns natür­lich daran gele­gen, dass nicht der Ein­druck ent­steht, man dürfe nur mit den ver­schraub­ten Plas­tik­röhr­chen arbei­ten“.

Das RKI reagierte prompt und ant­wor­tete mit der Aus­sicht dar­auf, dass die Behörde die eigene Emp­feh­lung „prä­zi­sie­ren“ werde.

Dazu Ste­fan Wiese: „Für uns bedeu­tet dies, dass jetzt zumin­dest mit dem RKI als Bun­des-Ein­rich­tung sich eine maß­geb­li­che Instanz dem Thema Trans­port­si­cher­heit bio­lo­gi­scher Pro­ben noch stär­ker ange­nom­men hat“.

(Infos hierzu unter: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/Gefahrgut/gefahrgut-recht-vorschriften-strasse.html)

DEBATIN beim Pra­xis­tag „Labor­si­cher­heit“

Im Rah­men des Pra­xis­ta­ges „Labor­si­cher­heit“, der jetzt in die Messe Lab-Sup­ply am 25. August 2021 in Frank­furt inte­griert wurde,  wird das Thema eine Rolle spie­len. Am 25. August 2021 hal­ten beim „Pra­xis­tags Labor­si­cher­heit“ Ste­fan Wiese und Chris­to­phe Jansem einen Impuls­vor­trag zum Thema „ADR-kon­forme Ver­pa­ckung bio­lo­gi­scher Pro­ben“. Ste­fan Wiese spricht hier nicht nur als Experte von DEBATIN, son­dern auch als Mit­glied des DIN-Nor­mungs­aus­schuss „Qua­li­täts­ma­nage­ment in medi­zi­ni­schen Labo­ren”. Chris­to­phe Jansem arbei­tet eben­falls bei DEBATIN und ist Experte für inno­va­tive Ver­pa­ckun­gen und Con­sul­ting für den Trans­port medi­zi­ni­scher und bio­lo­gi­scher Pro­ben nach ADR- und IATA-Vor­schrif­ten.

Im Vor­trag wol­len die bei­den Fach­leute deut­lich machen, wie unter­schätzt das Thema Ver­pa­ckung und Logis­tik bei bio­lo­gi­schen Pro­ben ist – und zwar nicht nur dann, wenn es um Corona-Pro­ben geht. Dazu Ste­fan Wiese: „Es gibt eine Viel­zahl unter­schied­li­cher Bestim­mun­gen, um bei dem Trans­port bio­lo­gi­scher Pro­ben sowohl die All­ge­mein­heit, aber auch das Trans­port­per­so­nal und die Mit­ar­bei­ten­den im Labor zu schüt­zen und Pro­zess­stö­run­gen zu ver­mei­den. Neben den Regu­la­rien der ADR sind auch Vor­ga­ben der Berufs­ge­nos­sen­schaft und Richt­li­nien des Robert-Koch-Insti­tu­tes zu beach­ten. 

Wir wol­len in unse­rem Vor­trag auf­zei­gen, wie klas­si­fi­zierte Pro­ben in Über­ein­stim­mung mit die­sen Bestim­mun­gen ver­packt wer­den müs­sen und gehen auch auf Aspekte ein wie Hand­ha­bung durch zum Bei­spiel werk­zeug­freies Öff­nen zur Ver­mei­dung von Ver­let­zun­gen durch Mes­ser Sche­ren etc. Aber auch das The­men wie Nach­hal­tig­keit durch den Ein­satz  geeig­ne­ter Mate­ria­lien wird auf der Agenda ste­hen“. 

Dass am Ende des Tages vor allem geprüfte Ver­pa­ckun­gen Sicher­heit im Laborall­tag gewähr­leis­ten, ist das Resü­mée von Ste­fan Wiese und Chris­to­phe Jansem.

Mehr zum Thema Ver­sand bio­lo­gi­scher Pro­ben gibt es unter fol­gen­dem Link: 

https://www.debatin.de/das-thema-nachhaltigkeit-zieht-in-die-labore-ein/

Wer Inter­esse hat am Pra­xis­tag „Labor­si­cher­heit“, erfährt hier mehr:

https://www.praxistag-laborsicherheit.de/programm